6. Nachantike

Inhaltsverzeichnis
  1. Das Werden der Steiermark

Das Werden der Steiermark

Ab dem ausgehenden 6. Jahrhundert drangen Slawen in die Region vor und errichteten das Fürstentum Karantanien. Zahlreiche Orts-, Berg-, Fluss- und Flurnamen erinnern daran. Der bayrische Herzog Odilo half um 740 den aufständischen Slawen gegen die Awaren und errang damit die Oberherrschaft über Karantanien. 788 kam Karantanien mit Bayern unter fränkische Oberhoheit. Im 9. Jahrhundert wurden karolingische Grafschaften und slawische Tributärfürstentümer als Teile des bayrischen Ostlandes errichtet. Kirchlich wurde 811 das Gebiet bis zur Drau dem Erzbistum Salzburg, südlich davon dem Patriarchat Aquileja zugesprochen. Nach der Niederlage des bayrischen Heeres gegen die Magyaren 907 war die Mittel- und Oststeiermark ein halbes Jahrhundert lang den ungarischen Beutezügen ausgesetzt. Um 970 wurden auf dem Gebiet der späteren Steiermark drei Marken errichtet: die Mark an der mittleren Mur („Kärntner Mark“, „marchia Carentana“, wurde zum Kernstück der heutigen Steiermark), die Mark an der Drau und die Mark an der Sann. Als erster Markgraf ist 970 der bairische Graf Markwart († 999) genannt, dessen Familie nach ihrem obersteirischen Besitz bei Judenburg als Eppensteiner bezeichnet wird. Um 1050 erhielt Graf Otakar (als Markgraf genannt ab 1056, † 1075) die Kärntner Mark und wohl auch die obersteirischen Grafschaften. Die Otakare werden auch „Traungauer“ oder nach ihrer Stammburg „Grafen von Steyr“ genannt. Sie gaben dem werdenden Land den noch heute gültigen Namen: „Steiermark“ setzte sich zuerst in der urkundlichen Form „Marchia Styriae“ durch. Das Jahr 1122 ist nach H. Pirchegger als „Geburtsjahr“ der Steiermark.